Im Paradies
Von Patras über Korinth, Tripoli und Sparta nach Elafonisos. Autobahn, abwechslungsreiche Landstraßen, Tsatsiki und das Paradies. Und natürlich wurde endlich der Stein wieder in seinen natürlichen Lebensraum entlassen.
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Tankstop 06
km-Stand Start: 413.902
km-Stand Ende: 414.603
gefahrene km: 701
getankte Liter: 51,68
Verbrauch: 7,73L/100km
Streckenprofil: Autobahn und Landstraße
Die typische Stellplatzsuche beginnt
Wir waren alle erschöpft vom Fahren, wollten baden, Wein trinken und etwas essen. Also ging es ans Stellplatz-Suchen. Meine Mutter hatte auf dem Smartphone schon einen Platz gefunden – leider war er nicht so leicht zu finden, wie gedacht und wir landeten natürlich gleich in einer Sackgasse. Das ist grundsätzlich ja kein Problem, wenn am Ende dann ein Platz am Wasser gewesen wäre. Dies war leider nicht der Fall. Im Gegenteil – am Ende war einfach nur eine Mauer, sodass nur der Rückwärtsgang möglich war. In Deutschland hätte an der Einfahrt ein Schild „Sackgasse – keine Wendemöglichkeit“ gestanden – In Griechenland eben nicht.
Ein paar Straßen weiter hatten wir jedoch Glück. Der Hinweis „liegt an einem Sportplatz“ war gold wert. So standen wir direkt am Wasser auf einer asphaltierten Parkfläche alleine. Und das beste: Es gab sogar eine Dusche mit Süßwasser. Perfekt!
Essen
Natürlich! Wie könnte ich dieses Thema unterschlagen? Wir waren noch kurz baden und haben uns dann auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Das lief mit Google-Maps super, aber wir mussten tatsächlich ein wenig laufen, weil es überhaupt keine Touristen-Gegend war. Meine Mutter war deswegen auch leicht verunsichert, weil eben kein anderer Camper bei uns war. Ich fand das eher gut.
Das Restaurant haben wir jedenfalls gefunden, wir waren vorher sogar schon dran vorbeigefahren. Um die Bestellung hatte Dieter sich gekümmert, und er wird wohl am Tresen gesagt haben „Einmal alles zum hier essen bitte.“. Jedenfalls wurde uns unendlich viel Essen an den Tisch gebracht. Dies war auch das erste Abendbrot, bei dem es keinerlei Futterneid gab. Jeder hatte auch seinen eigenen Teller Tsatsiki.
Der Weg zum Auto war somit sehr anstrengend. Murphy war wohl der einzige, der sich über diesen Spaziergang noch gefreut hat. Nach einem kurzen Ouzo wollten wir ins Bett, da wir alle müde waren. Das mit dem Schlafen war aber leider gar nicht so einfach. Zum ersten Mal war es wirklich ziemlich warm nachts. Und aufgrund der Mücken wollte ich die Heckklappe auch nicht öffnen. Somit entschied ich mich dazu, nochmal duschen zu gehen und mich abzukühlen. Das war auch sehr erfrischend, hat aber leider nicht lange gehalten. Nachdem ich noch eine Mücke im Auto suchen und eliminieren musste, bin ich aber irgendwann eingeschlafen.
Auf auf ins Paradies
Heute war der große Tag und wir wollten den Scheitelpunkt der Reise erreichen – die Insel Elafonisos am südlichen Ende des Peloponnes. Dazu mussten aber noch einige Kilometer Autobahn gemeistert werden – und eine Fährfahrt wurde mir auch schon angekündigt. Schiff fahren ist immer super! Autobahn-Maut hingegen nicht. Davor graute es mir schon. Aber ich konnte es jetzt sowieso nicht ändern, also versuchte ich mich möglichst wenig darüber zu ärgern. Ich hatte das „verschenkte“ Geld ja zum Glück in die Urlaubsplanung mit einbezogen. Auf dem Weg in den Süden sind wir auf der Autobahn übrigens an Korinth, Tripoli und Sparta vorbeigefahren. Leider war hierfür keine Zeit – aber vielleicht wird dies ja eines Tages noch nachgeholt.
Es war wieder wirklich ziemlich warm – so warm, dass ich trotz einer Marschgeschwindigkeit von 130km/h das Fenster fast komplett runtergekurbelt hatte. So war ich total glücklich, als plötzlich folgendes geschah:
Damit hatte natürlich keiner gerechnet. Die Abkühlung hielt allerdings nicht lange an und danach war es natürlich ziemlich schwül. Als die Autobahn zu Ende war, ging es wieder über tolle Landstraßen, über Berge, an der Küste lang, durch idyllische kleine Dörfer.
Auf dem Navi erschien plötzlich ein Kreisverkehr. Beim Blick aus der Windschutzscheibe war dieser jedoch nicht zu sehen. Dort stand eine Kirche. Beim Herankommen merkte ich: Die Kirche ist der Kreisverkehr. Es ging einmal komplett um diese herum.
Eine Bootsfahrt, die ist lustig
Nach einigen Windungen durch Oliven-Wäldchen erreichten wir das Ende der Straße. Diese endet auf einem Anleger für die Fähre. Das Schiff war sogar gerade da und entlud die ankommenden Autos. Also schnell Tickets gekauft und rauf auf das Schiff! Wir sollten den Kai rückwärts lang fahren um beim Ausfahren aus dem Schiff nicht wenden zu müssen. Das war eine spannende Angelegenheit, hat aber natürlich alles geklappt. Auf dem Schiff war noch ein bißchen Zeit, bevor es los ging. Die Farbe des Meeres hat mir komplett den Atem verschlagen. Genau so stelle ich mir das Wasser in der Karibik vor. Es war leuchtend türkis und glasklar. Man konnte auf der gesamten Überfahrt zur Insel trotz der Wassertiefe ganz genau den Meeresgrund erkennen. Das habe ich wirklich noch nie gesehen, absolut kein Vergleich zu dem Wasser in Kroatien. Später gibt es noch Bilder vom Wasser zu sehen.
Nun bitte zum Campingplatz
Da wir wieder den ganzen Tag gefahren sind, waren die Gelüste nach Baden, Essen und Wein wieder recht groß. Also sind wir zielstrebig auf der Insel Richtung Camping-Platz gefahren. Meine Mutter und mein Stiefvater kannten sich auf der Insel ja auch schon aus. Nach zwei Minuten Fahrt war ich allerdings schon von folgendem Anblick beeindruckt, der allerdings auf dem Foto nicht so rüberkommt, wie in echt.
Auf dem Campingplatz angekommen wurde der Strand besucht und gebadet. Danach gab es etwas zu trinken. Der Platz war interessant angelegt. Es gab Stellplätze für Wohnmobile, Ferienhäuser und überdachte Bereiche, um Zelte aufzustellen. Rasen gab es tatsächlich überhaupt nicht, nur Kieselsteine, Asphalt oder gepflasterte Stellplätze. Das wirkte erstmal sehr ungemütlich, hatte aber durchaus seine Vorteile. Zum Beispiel trägt man keinen Dreck ins Auto hinein.
Natürlich habe ich mir einen Schattenplatz gesucht. An der Heckklappe war eine Überdachung – eigentlich war dies nämlich auch ein Stellplatz für Zeltcamper.
Nun gab es noch einen leckeren gegrillten Fisch zum Abendessen und dann ging es ab ins Bett – bei warmen Temperaturen und mal wieder mit offener Heckklappe.
Paradies
Für alle, denen es zu teuer ist, in die Karibik zu fliegen: Macht Urlaub auf Elafonisos! Ich lasse hier nun einfach mal die Bilder sprechen..
An diesem Tag war tatsächlich „Chillen“ angesagt. Bis auf Baden, am Strand spazieren, trinken und essen wurde nichts gemacht. Das war auch mal toll. Abends ging es noch in den Hafen zum Essen. Der Camping-Platz hat hierfür einen kostenlosen Shuttle-Bus, den man buchen konnte. Sehr praktisch. Nun noch ein paar Impressionen des Hafens..
Projekt – Stein
Wir sind dem Grund der ganzen Reise nun langsam nah gekommen. Es ist endlich soweit, dass der Stein auf der kleinen, steinigen Halbinsel wieder der Natur übergeben werden kann. Der lange weite Weg wurde von uns dreien bestritten: Mama, Ich und … Murphy! Dieter wollte sich den Aufstieg nicht antun. Als Marschverpflegung diente eine Flasche Wasser. Der Weg sollte am Strand entlang führen, über die schmale Landzunge und herauf auf den Felsen. Los geht es:
Phase 1:
Nach Zusammensuchen aller benötigten Utensilien: Hundeleine, Kamera, Taucherbrille, Sonnenbrillen und Wasserflasche fehlte nur noch eins: Der Stein. Dieser wurde feierlich dem Armaturenbrett des Krankenwagens entnommen:
Phase 2:
Der Weg von den Autos an den Strand war durch die Wärme bereits so beschwerlich gewesen, dass eine Badepause eingelegt werden musste:
Phase 3:
Der Aufstieg begann. Es war heiß, trocken und durch den kleinen Berg auch sehr windstill. Murphy führte uns an und suchte den einfachsten Weg. Es ging durch Strandsand, kleine Steine in rostrot und grau – wie diese Zusammensetzung auf einem Hügel entstehen konnte, konnte ich mit meinem geologischen Fachwissen aus dem Grundschul- Heimat-und-Sachkunde-Unterricht nicht eruieren. Zwischendrin wuchsen auch mal ein knorriger Busch oder ein wenig Dünengras. Der Ausblick auf die beiden umgebenen Buchten mit ihrem türkis-blauen Wasser und den ankernden Segelbooten wurde immer schöner. Aber es reichte noch nicht, wir mussten weiter nach oben.
Phase 4:
Das Ziel war erreicht. Laut Mama waren wir an dem Punkt angelangt, an dem der Stein im letzten Jahr ungefähr aufgehoben wurde. Da der Stein nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprach, konnte ich den Wahrheitsgehalt diese Aussage aufgrund mangelnder Geo-Tags leider nicht überprüfen. Die Aussicht war einfach atemberaubend und kann selbst mit den schönsten Bildern nicht annähernd rübergebracht werden. Wir mussten allerdings auch erstmal eine Verschnaufpause einlegen und teilten uns den Inhalt der Wasserflasche zu dritt. Murphy wurde das Wasser in eine Handschale gegossen, aus der er dankbar schlabberte.
Phase 5:
Nachdem wir zu Kräften gekommen waren und die wunderschöne Aussicht ausreichend abgelichtet hatten, wurde der Stein abgelegt und natürlich auch gleich ein neuer mitgenommen. Der abgelegte Stein war grau, der „neue“ rot. Der Vorgang wurde selbstverständlich fotografisch festgehalten. Leider saß die Frisur überhaupt nicht. Mir war das allerdings egal! 😛
Phase 6:
Aufnahme eines neuen Steins. Wie schon gesagt, habe ich natürlich wieder einen Stein mitgehen lassen. Damit auch keine Zweifel oder Verwechslungen entstehen können, wurde ein roter Stein gewählt.
Phase 7:
Das Bild sagt eigentlich schon alles. Murphy wollte zurück. Es war wirklich warm auf diesem Berg, wir gingen nach eindringlicher Aufforderung wieder herunter und natürlich erstmal schwimmen. Dann ging es zurück zum Camping-Platz.
Phase 8:
Angekommen am Platz, wurde der Stein ins Auto gelegt. Danach ging es ans Packen, weil wir die Insel heute noch verlassen wollten, nur um am Strand auf dem Festland eine weitere wunderschöne Nacht zu verbringen – ohne Campingplatz.
Fotoshooting
Ich konnte es nicht sein lassen. Meine Mutter und Dieter sind bereits weiter in die Stadt gefahren, ich wollte unbedingt noch einmal die Insel umrunden und habe noch ein paar Fotos vom Krankenwagen am Meer gemacht.
Ab auf das Festland
Ich kaufte noch zwei Magnet-Andenken und dann ging es mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück auf die Fähre. Einerseits war die Insel wunderschön, andrerseits freute ich mich natürlich auch noch auf das was kommt. Aber der Zenit der Reise war nun doch überschritten. Es ging zurück Richtung Norden. Aber zum Glück für heute ja erstmal nur ein paar Meter. Der Strand für uns Camper war gleich neben dem Fähranleger.
Auf dem Schiff kam es natürlich wieder zu vielen interessanten Gesprächen bezüglich des Autos. Leute fotografierten und freuten sich. Und naja – ich mich eben auch.
Dänemark in Griechenland?
Nun fuhren wir vom Schiff. Es ging ein paar hundert Meter die Straße entlang, gleich die erste Möglichkeit rechts rein und wieder zurück Richtung Wasser. Der Weg führte an ein paar Häusern entlang und der Asphalt hörte bald auf. Erinnerte mich kurz an die Offroad-Erlebnisse aus dem Italien-Urlaub 2016. Aber zum Glück konnte man hier die Schlaglöcher und Wasserpfützen gut umfahren. Ich erkannte recht schnell, dass diese Pfützen wohl Salzwasser enthielten und wollte unbedingt einen Kontakt mit der Karosserie vermeiden. Wie wir alle wissen, löst dies nämlich zu gerne die braune Pest – den Rost aus. So ging es also ganz langsam und ruhig über die weitere Ebene von nassem Strandsand. Am Horizont erkannte man schon viele andere Camper. Aber das Gebiet war sehr weitläufig, sodass wir einen sehr ruhigen Platz gefunden haben. Tatsächlich sah es hier mit dem nassen Sand und den Dünen an den Seiten wie in Dänemark aus.
Es war eine schöne Stimmung, die Sonne ging bereits unter und wir bauten unseren Tisch in den Dünen auf.
Dieter hatte mich gebeten, auf dieser Webseite nicht gezeigt zu werden. Aber auf dieses Foto kann leider nicht verzichtet werden (Sorry Dieter), sodass ich einen Smiley platziert habe. Dieser stellt trotzdem die im Bild enthaltende Stimmung treffend dar.
Bald darauf meldete sich natürlich der Hunger. Dieter und ich erklärten uns bereit, vom Restaurant an der Hauptstraße etwas zu Essen zu besorgen. Es gab natürlich Fleischspieße, leckeres Brot und eine große Menge Zaziki. Was auch sonst? Kombiniert mit dem leckeren Wein war dies in den Dünen ein wunderbares Festmahl. Es ging zeitig ins Bett, weil wir am nächsten Tag mal wieder ein bißchen fahren wollten. Es juckte in den Fingern…
Der Ölmotor darf wieder ran
Nach einem tollen Frühstück in den Dünen und einem morgendlichen Bad inkl. Strandspaziergang für Murphy ging es auch schon los. Wir haben das Navi auf Finikounda eingestellt. Natürlich gab es dann wieder die Diskussion, ob wir Autobahn oder Landstraße fahren. Ich entschied mich dann doch für die Autobahn, da die Zeitersparnis doch recht groß war. Zum Glück war es aber kein sehr langes Stück zu fahren. So ging es los. Als wir am Restaurant vorbei kamen, kam durch das Walkie-Talkie eine Nachricht, dass noch kurz etwas „entklappert“ werden muss. Das ist bei Dieter sehr wichtig, wenn im Auto ein Klapper-Geräusch ist, kann man nicht fahren. Sehe ich aber genau so. Ich fuhr langsam weiter, da ich bisher auch immer wieder eingeholt wurde. Nebenbei suchte ich nach einem Oliven-Feld, in dem ich noch ein Foto machen kann. Entweder waren diese eingezäunt oder die Einfahrt war sehr abschüssig. Leider wurde ich jedoch nicht fündig. Komisch, auf dem Hinweg waren wir an welchen vorbeigekommen.
Irgendwann stellte ich fest, dass das nicht der Weg war, auf dem wir gekommen waren. Und über das Walkie-Talkie war auch keiner mehr zu erreichen.
Naja, die Strecke war wunderschön am Wasser und es herrschte kein Verkehr. Ich war ganz allein. Leider vergaß ich mal wieder, Fotos zu machen. Sie wären schön gewesen. Es ging also weiter am Meer entlang und irgendwann klingelte das Telefon.
Da stellten wir beide fest, dass ich wohl woanders lang gefahren bin. Das Nokia-Navi und das Apple-Navi waren sich wohl doch mal uneinig. Wir sollten uns aber kurz vor der Autobahn wiedertreffen, was am Ende auch geschah.
Endlich Oliven
Nach der Autobahn ging es wieder auf die Landstraße. Wir fuhren in ein kleines Dorf ein. Beide Navis sagten „rechts“. Beide Autos fuhren rechts. Irgendwann entschied Dieter jedoch, dass ihm die Straße zu klein sei und drehte um. Er drehte in einer Einfahrt zu einem Oliven-Feld um. Perfekt! Da kann ich Fotos machen. Kurz durchs Walkie-Talkie Bescheid gegeben und ein paar Bilder gemacht.
Zielgerade
Nun musste ich nur den Weg noch finden, auf dem es lang gehen sollte. Aber es war nur eine weitere Abzweigung in gleicher Richtung vorhanden. Diese nahm ich und holte meine Mutter und Dieter schnell wieder ein. Nach einiger Zeit entschied ich, dass es mal wieder Zeit zum Tanken war. Kurz die Preise verglichen und den Service eines Tankwarts genossen. In diesem Fall war es sogar eine nette Tankwart-Frau. Weiter gehts dann nach: Finikounda
4 KOMMENTARE
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Hallo,
ich bin gerade zufällig über deine Website gestolpert.
Wir waren Nachbarn auf dem Campingplatz in Elafonisos.
Wir sind der weiße VW LT mit der blauen Welle auf der Seite.
Viele Grüße aus Stuttgart.
Jens
Moin Jens,
ich entschuldige mich für die späte Antwort. Leider hatte ich im letzten Jahr absolut keine Zeit für die Webseite. Dies soll sich nun wieder ändern. Ich kann mich an deinen Wagen erinnern, leider ist jedoch kein gemeinsames Foto entstanden.. Hast du deinen LT noch?
Gruß
Johannes