Von Zuhause zum Fernreisemobiltreffen
Ich hatte mir überlegt, diesen Reisebericht nicht nach Tagen, Wochen, Monaten oder Orten aufzuteilen, sondern nach den Tankstops zu gliedern. Das führt zu mal längeren- und mal kürzeren Abschnitten. Im ersten Teil (wenn man die Vorbereitungen mal ausnimmt) ist die Fahrt nach Enkirch und das Fernreisemobiltreffen enthalten. Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß beim Lesen!
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Tankstop 01
km-Stand Start: 410.599
km-Stand Ende: 411.305
gefahrene km: 706
getankte Liter: 55,43
Verbrauch: 7,85L/100km
Streckenprofil: Autobahn und Landstraße
Ein wenig Aufregung..
..gehört dazu. Das schließt auch ein, dass ich grundsätzlich vor langen Fahrten nicht schlafen kann, weil ich einfach aufgeregt bin. Ich möchte endlich losfahren, die Straße erleben und das Gefühl haben, unterwegs zu sein. Alles ist fertig gepackt, alle Sachen für die Fahrt bereitgelegt und es gibt nichts mehr, womit man sich noch ablenken kann. Also ab ins Bett. Wenn man um 4:00 Uhr losfahren möchte, sollte man halt auch ein wenig schlafen.
Die Bordverpflegung bestand aus Eiskaffee, Buttermilch, Apfel, selbst geschmierten Brötchen und ein paar Leckereien vom Bäcker. Gegen 22:00 Uhr machte ich mich auf den Weg ins Bett und versuchte mein Glück. Hat sogar halbwegs gut geklappt – bis mich um 3:00 Uhr eine Mücke aufweckte..
Ich war nicht allein
Stimmt. Diesmal bin ich nicht alleine nach Enkirch gefahren. Murphy war nämlich bei mir und leistete mir Gesellschaft.
Murphy wohnt in der Regel bei meiner Mutter und meinem Stiefvater Zuhause. Ab und an besucht er mich auch mal und wohnt auch mal bei mir, wenn Herrchen und Frauchen mal wieder einen hundeuntauglichen Urlaub machen. In diesem Fall fand ein Verwandtenbesuch statt. Murphy ist es dort mit zwei anderen Hunden und vier kleinen Kindern allerdings einfach zu wuselig. Deswegen ging es für ihn mit nach Enkirch und in Österreich wird er Herrchen und Frauchen wiedersehen.
Er ist übrigens der perfekte Camping-Hund. Er fährt gerne Auto, erkundet neue Landschaften, ist kontaktfreudig. Und die meisten Leute lieben ihn, sodass er selbst meine eigenen Kontaktfreudigkeit erhöht.
Natürlich sind wir vor dem Schlafen noch einmal ausgegangen. Danach gings ins Bett und um 3:30 Uhr schon wieder ausgehen. Da war jemand aber plötzlich hell wach. Und als wir danach nicht mal mehr die Haustür öffneten, sondern nur die Autotür, war er ganz schnell auf seinem Platz auf seinem roten Kuschel-Handtuch und bewegte sich dort auch nicht mehr weg. Eins ist Murphy nämlich sehr wichtig: Niemals vergessen zu werden! Es ist nicht so, als wenn dies auch nur annähernd mal vorgekommen wäre, aber er ist eben sehr anhänglich.
Abfahrt
Es war noch ziemlich mild, obwohl 3:50 Uhr fast die kälteste Tageszeit ist. Trotzdem habe ich auf der Wetterkarte schon gesehen, dass es gleich regnen wird.
In der nächtlichen Stille setzte ich mich nun endlich hinter das Lenkrad und fuhr aus dem Carport heraus. Natürlich wurde die Limousine dann für die drei Wochen ins Carport gefahren, damit sie nicht draußen stehen muss.
Zurück im Krankenwagen ging es los. Und beim Setzen des Blinkers, um aus der Wohnstraße auszufahren, fing es auch schon an zu regnen. Super Timing! Fahren bei Nacht und Regen finde ich sowieso toll. Und Gassi gehen im Regen hingegen nicht so. Beides hat geklappt.
So sah es auch die meiste Zeit beim Fahren aus. Und nein, ich habe den Scheibenwischer für das Bild nicht ausgeschaltet. Er war gerade auf der rechten Seite..
Kurz vor Enkirch klarte das Wetter aber auf und als ich ankam, schien natürlich die Sonne. Ansonsten war die Fahrt auch sehr unkompliziert. Wir haben regelmäßige Trink- und Esspausen gemacht. Murphy war glücklich, unterwegs zu sein und wir freuten uns auf unser Ziel.
Ankommen
Da waren wir nun endlich. Trotz der frühen Anreise, war diesmal mein Stammplatz besetzt. Dies war aber nicht weiter schlimm, weil gegenüber auch ein toller Stellplatz frei war. Kurz das Auto gerade ausgerichtet und dann ging es ans Vorzelt Aufbauen. Dies war ja schließlich auch neu, wie der Grill, der „Teppich“ und meine neuen Einbauten, auf die ich auch mächtig stolz bin.
Der Aufbau hat wunderbar geklappt, alles hielt und es gab eine wirklich wohnliche Atmosphäre. Nun hieß es auch erstmal, Bier trinken und entspannen..
kulinarische Ausstattung
Das Entspannen hielt allerdings nicht lange an. Denn wie so oft bekam ich Hunger. Und beim Campen gab es noch nie bei mir langweilige Kost. So auch dieses Mal nicht. In Enkirch wundert man sich doch immer wieder – viele Leute haben riesige hunderttausende Euros teuere Wohnmobile, mit denen man an den unwohnlichsten Plätzen der Erde angenehm residieren könnte, und dann essen diese Menschen ernsthaft Chili con Carne oder Eintopf aus der Dose. Das verstehe ich nicht.
Naja, aber ich wollte ja meinen Back- Koch und Grill-Grill testen. Und was eignet sich am besten zum Backen? Richtig! Pizza! Mit einem dazugekauften Pizzastein sollte dies auch kein Problem sein.
Den Teig habe ich fertig gekauft. Beim Belag habe ich mich an meiner Lieblings-Pizza meines Stamm-Italieners orientiert: Tomatensauce, Schinken, Ruccola und Parmesan. Ich will nicht lang erzählen, das Ergebnis war jedenfalls wunderbar:
Ansonsten gab es achtjährigen Havanna mit kalter Cola (Seht her, ich habe einen Kühlschrank), Pfannkuchen zum Frühstück, lecker gegrilltes Fleisch und frischen Salat mit Mozzarella. Am Koch und der Küche gab es absolut nichts auszusetzen.
Kontaktfreudigkeit
Normal bin ich ein eher ruhiger Mensch, der sich durchaus auch mal schwer damit tut, auf fremde Leute zuzugehen. Beim Fernreisemobiltreffen war- und ist es aber irgendwie anders. Ich habe hier nun schon viele Freunde und Bekannte kennengelernt und wiedergetroffen. Es bringt einfach viel Spaß, wenn man von Menschen umgeben ist, die das gleiche Hobby haben, mit denen man über gleiche Themen fachsimpeln und klugscheißern kann.
So auch dieses Jahr. Der Bann mit den Nachbarn wurde gebrochen, weil ich natürlich viel zu viel Pizza hatte. Ich esse gern und viel, aber ein Familienblech Pizza schaffe ich trotzdem nicht. Und so groß ist der Fertigteig nun einmal. Und Essen wegschmeißen ist nicht meine Art. Also Pizza gegen Wein ausgetauscht und einen schönen Abend verbracht.
Besuch
Am nächsten Tag erschienen dann Christian und Kai. Kai mit seinem Fiat kannte ich bereits vom letzten Jahr und Christian hatte sich mit seinem Land Rover Defender angekündigt. Daniela wollte ebenfalls mit ihrem W124 erscheinen. Aber für mich auch in diesem Fall ungewohnt: Es gab keinerlei zeitliche Absprachen. Normalerweise plane ich alles meist gut durch – in diesem Fall nicht – ich war ja sowieso da und wollte auch nicht weg.
Freitagabend kam Christian dann mit dem Land Rover an. Gestanden hat er zwar woanders, aber das war nicht weiter schlimm. Genug zum Reden hatten wir jedenfalls, bis Kai dann irgendwann mit dem Fiat kam. Der passt übrigens überall hin, sodass sich hier auch schnell ein Stehplatz fand. Die Nacht wurde lang und wir saßen noch lange draußen…
Samstag hieß es dann ein wenig Autos gucken. Die Zeit verging aber doch schneller als gedacht. Und ich hatte mir diesmal vorgenommen, einen Reisevortrag anzusehen. Und zwar den Vortrag von Michi und Thorben, die mal eben von Alaska nach Feuerland gefahren sind – mehr unter: https://hippie-trail.de/. Davon wollte ich dieses Jahr auch auf keinen Fall abweichen.
Kurz vor dem Vortrag kam Daniela dann an und nach ein paar Fotos sind wir auch direkt in die Schule in Enkirch gegangen um den Vortrag zu hören. Murphy war natürlich auch dabei.
Fahrzeuge
Ich muss gestehen, dass ich dieses Jahr keine- bzw. fast garkeine hübschen Bilder anderer Fahrzeuge gemacht habe. Fakt ist aber: Es war voller, als letztes Jahr, es waren noch mehr außergewöhnliche Fahrzeuge zu sehen und es herrschte eine wunderbare familiäre Stimmung. Zum Glück haben aber viele andere die Fahrzeuge, Emotionen und Eindrücke dokumentiert. Hier sind viele Videos und Beiträge zu finden: https://www.fernreisemobiltreffen.de/enkirch-das-echo.html.
Abreise
Nun ging die Zeit von Donnerstag bis Sonntag wirklich schnell vorbei. Da ich noch knapp 800km nach Österreich fahren musste, damit Murphy endlich seine Herrchen und Frauchen wieder sieht, sollte es nicht allzu spät losgehen. Somit wurde nach dem Frühstück mit dem Abbau des Lagers begonnen. Vielen Dank an Daniela für die tatkräftige Hilfe. So ein Abbau bringt nie Spaß, aber auch meine neuen Ausrüstungsgegenstände, wie der Teppich und der Grill ließen sich gut verstauen. Die Hülle des Zeltdachs war natürlich viel zu klein für dessen Inhalt, wie man das auch kennt, wenn man einen Schlafsack einpacken möchte.
Einfach Nein!
Als nahezu alles verstaut war, gab es leider ein unschönes Ereignis. Ein Hund, der sich von der Leine losgerissen hatte, kam auf Murphy zugelaufen und griff ihn sofort an. Auf die Kabbelei war Murphy überhaupt nicht vorbereitet. Er wurde von dem fremden Hund am Hintern verletzt und flüchtete ins Auto. Ich habe den anderen Hund verscheucht und mich über Murphys Haltung gewundert. Er saß ganz gekrümmt im Auto und wollte sich nicht hinsetzen oder hinlegen. Ich holte ihn aus dem Auto wieder heraus und stellte fest, dass er blutete. Das jagte mir einen Schreck ein, wir tupften die Wunde mit Tüchern ab und es hörte auch schnell auf zu bluten. Die Besitzer des anderen Hundes machten sich ebenfalls Sorgen und fragten an der Info beim Eingang schon nach einem Tierarzt. Leider hatte dieser am Sonntag natürlich nicht auf. Aber da es Murphy schnell wieder besser ging, entschied ich mich, mit ihm nach Österreich zu fahren und am Montag zum Tierarzt zu gehen. Ich tauschte mit dem Frauchen des anderen Hundes Kontaktdaten aus und wir fuhren los.
Beim Rausfahren wurden Fotos gemacht, es war eine komische Abreise – alles war eigentlich entspannt und dann plötzlich dieser Zwischenfall – die Stimmung war trüb. Die Musik war leisegedreht, ich hatte das Fenster auf und hörte mir das beruhigende Säuseln meines Ölmotors an, wie er langsam aber beständig Murphy, den Krankenwagen und mich den Berg hinaufschob – geradewegs auf die Tankstelle zu. Weiter zu: Von Enkirch nach Tauplitz
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[…] Schnell war alles wieder zusammengebaut und die erste Testfahrt fand statt. Die zweite Batterie lädt. Das Trennrelais trennt, der Kühlschrank läuft und nichts klappert. Alles, wie man es sich wünscht. Weiter gehts nun mit dem ersten Praxiseinsatz: Auf nach Enkirch zum Fernreisemobiltreffen […]
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