Kühlschrank und Grill

Kühlschrank, Batterie und Essenskiste

Wie anderen Campern durchaus bekannt sein wird, nimmt man sich vor der großen Reise doch immer viel vor – meistens zu viel. Augenscheinlich war es bei mir tatsächlich nicht viel: Kühlschrank, zweite Batterie und Essenskiste. Wie es dann wirklich kommt, kennt jeder. Je mehr man bastelt, desto mehr Ideen entstehen und desto stressiger wird es bis zur Abfahrt.

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Planungen, Planungen, Planungen

Kühlschrank

Die Planungen für den Kühlschrank begannen in der vorangegangenen Reise in Dänemark. In Hvide Sande habe ich mich mit meinem Vater getroffen. Er war mit dem Wohnwagen dort. Nach dem Essen beim Bier haben wir an meinem Auto herumgeschaut und ich hatte ihm von meinem Kühlschrank-Wunsch erzählt. Aufgrund seiner Kühlbox-Erfahrungen als LKW-Fahrer entstanden sofort fachsimpelige Gespräche über die Vor- und Nachteile von Kompressor- und Absorber Kühlboxen. Seine Frau, die daneben stand, war begeistert. Das iPad wurde geholt und das Internet durchforstet. Es stand schnell fest, dass nur eine Schubladen-Lösung unter dem Bett in Frage käme. Diese Kühlbox war auch schnell gefunden. Von den Maßen passte sie perfekt, da der Kompressor an der Rückseite abgeschraubt- und bis zu 1,5m weit entfernt montiert werden konnte. Bei Ansicht des Preises sagte ich spaßig: „Kannst du mir ja zum Geburtstag schenken.“

Eine Woche später erzählte mir mein Vater beim Telefonat beiläufig, dass er die Kühlbox bestellt hat. Bitte?!? Danke Papa! 

Batterie und Trennrelais

Bis zu meinem Geburtstag und bis zum Einbau im Auto dauerte es allerdings noch ein paar Wochen – so weit waren die Pläne dann nämlich doch noch nicht. Der Kühlschrank braucht ja schließlich auch Strom. Ein Kompressor-Kühlschrank zwar weitaus weniger, als ein Absorber-Gerät, aber trotz der automatischen Schutzabschaltung wollte ich mich darauf nicht verlassen müssen. Somit musste eine zweite Batterie her.

Dabei habe ich festgestellt, dass man sich mit der Planung dessen auch verrückt machen kann. Es gibt etliche verschiedene Möglichkeiten eine zweite Batterie mit der Lichtmaschine, mit Landstrom, mit Solarenergie oder mit was auch immer zu laden. Für alles und jedes gibt es verschiedene Lade- Trenn- und Steuergeräte. Und je mehr man sich zu diesem Thema beliest, desto teurer wird der ganze Spaß theoretisch. Also genug mit der Theorie: Es bleibt beim anfangs geplanten Trennrelais und gut. Punkt.

Mein Stiefvater hat mir das „Batterietrennrelais 120A 12/24V Cyrix-ct“ von „Victron-Energy“ für 46€ empfohlen. Und das ist es schließlich auch geworden. Es verrichtet klaglos seinen Dienst und es hat eine Notstart-Funktion. Für den Fall, dass die Starterbatterie mal leer sein soll, kann man mit einem Taster beide Batterien für den Start zusammenschalten, sodass der Motor mit beiden Restkapazitäten dann doch noch gestartet werden kann.

Die Unterbringung der Batterie war ein weiteres kompliziertes Thema. Wohin? Ursprünglich hielt ich es für sinnvoll, diese neben dem Kompressor rechts unter dem Bett unterzubringen. Leider fehlten hier ein paar cm an allen Ecken. Außerdem wäre es sehr unpraktisch, bei einem Defekt an die Batterie heranzukommen. Also durchforstete ich die Internet-Shops und baute mir mit den Maßen der Batterien Kartons, mit denen ich im Auto umherhüpfte und passende Stellen suchte. Nun ist es doch eine 80Ah AGM-Batterie mit Standard-Maßen geworden, die hinter dem Fahrersitz deponiert ist.

Essenskiste

Als dies nun auch feststand, fiel mir auf, dass die Essenskiste ja nun wegfällt, wenn der Kühlschrank ihren Platz einnimmt. Da aber Dinge wie Reis, Konservendosen, Brot und Nutella im Kühlschrank nichts zu suchen haben, brauchte ich dafür eine neue Lösung. Die Essenskiste wird einfach selbst gebaut und vor dem Kühlschrank festgeschraubt. Die Verschraubungslöcher des dritten Sitzes bieten sich dafür ideal an. Hier war die Planung sehr unkompliziert. Maße genommen, 3D-Modell am PC gebaut, Maße nochmal korrigiert und beim Baumarkt die Platten abgeholt.

Essenskiste
Essenskiste in Google Sketchup

Auf’s Machen kommt’s an

Deswegen ging es dann auch zügig los. Es wurden fleißig Teile bestellt:

Mitte Juli war noch ein Treffen auf Fehmarn geplant. Nach diesem Wochenende wollte ich beginnen, das Bett im Krankenwagen zu demontieren. Dies tat ich auch. Dabei stellte ich fest, wie sehr sich meine handwerklichen Fähigkeiten im Vergleich zu damals, als ich das Bett eingebaut hatte, doch verbessert hatten. Es ging viel leichter von der Hand, als gedacht. Ohne lange zu fackeln, habe ich dann gleich die Sitze vorn ebenfalls demontiert. Es mussten sowieso Kabel gezogen, und die Batterie eingebaut werden. Dabei konnte ich auch gleich mal wieder richtig sauber machen. Ein sofortiges Probe-Stellen des Kühlschranks konnte ich mir ebenfalls nicht verkneifen.

Batterie, Kabel und Trennrelais

Die Batterie hat ihren Platz bereits gefunden. Das Trennrelais fand hinter der Abdeckung an der Starter-Batterie im Motorraum Platz. Da der Dieselmotor keine großartigen Steuergeräte benötigt, war hier noch eine Halterung komplett frei. Dafür wurde eine passende Platte gesägt und auf der Platte wurde das Trennrelais und die Sicherung montiert. Passt wunderbar und lässt sich herausziehen, sodass man für Wartungsarbeiten nicht mal die Starterbatterie ausbauen muss.

Das Verlegen der Kabel war anstrengend, aber nicht so schlimm, wie gedacht. Unter dem Teppich konnte man die Kabel gut durchschieben und es waren genug Ein- und Austrittsorte vorhanden, sodass ich keine zusätzlichen Löcher schneiden musste. Das Kabel von der Batterie zum Kühlschrank wurde an der linken Fahrzeugseite über dem Schweller lang gelegt. Auch dies gestaltete sich sehr unkompliziert.

Kühlschrank

Der Kühlschrank passte wunderbar in den vorgesehenen Platz. Der Kompressor macht an der rechten Seite ebenfalls einen guten Eindruck. Eins hatte ich allerdings nicht bedacht: Der Grill passte nun nicht mehr neben den Kühlschrank. Es fehlten zwei Zentimeter! Beim Stöbern auf Amazon fiel mir dann auf, dass der Grill dort tatsächlich kleiner angegeben war, als er tatsächlich war. Laut diesen Maßen hätte er nämlich in die Lücke gepasst. Aber egal. Hab dann einen anderen gefunden, der auch gleichzeitig Backen und Kochen kann. So spare ich den Gaskocher komplett ein, was eindeutig einen Platzgewinn bedeutet. Der neue Grill passt perfekt in die Lücke und es war sogar noch Platz für ein flaches Ablagefach.

Kühlschrank und Grill
Kühlschrank und Grill

Zum Kühlschrank selbst gabs nicht viel zu sagen: An jeder Seite vier Schraublöcher, Löcher ins Holz gebohrt, Schrauben durch und fertig. Herrlich unkompliziert. Über dem Kühlschrank gabs dann noch eine LED-Beleuchtung, die per Schalter manuell angeschaltet werden kann. Diese einfache Modifikation hat sich definitiv gelohnt! Eine USB-Steckdose mit Voltmeter für die zweite Batterie wurde dort auch noch verbaut. Dann habe ich alle Kabel angeschlossen, den Kühlschrank angeschaltet und gewartet. Meine Wunschvorstellung war, dass er zwei Tage durchhalten soll. Da es im Auto auch mittags über 30 Grad waren, war das eine super Testphase. Gehalten hat er tatsächlich vier Tage, dann hab ich manuell abgeschaltet. Da hatte die Batterie noch eine Spannung von 11,3 Volt. Also: Erwartungen übertroffen! Wunderbar!

Essenskiste

Auf dem vorherigen Bild schon zu erkennen. Wie bereits erwähnt, war nicht viel zu machen. Zur Befestigung habe ich die Löcher des Sitzes genommen. So kann die Kiste auch sehr einfach ausgebaut werden, wenn der Platz mal anders benötigt wird. In dem kleinen Fach vor dem Kühlschrank findet das Vorzelt seinen Platz. Der große Bereich ist mit einem klappbaren Deckel und zwei Scharnieren abgedeckt. Im Praxiseinsatz hat sich diese Konstruktion als haltbar und praktisch erwiesen.

Schnell war alles wieder zusammengebaut und die erste Testfahrt fand statt: Die zweite Batterie lädt. Das Trennrelais trennt, der Kühlschrank läuft und nichts klappert. Alles, wie man es sich wünscht. Weiter gehts nun mit dem ersten Praxiseinsatz: Auf nach Enkirch zum Fernreisemobiltreffen

 

2 KOMMENTARE
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