MOPF1 (1989-1993)
Beim W124 wurde die 2. Serie – oder die MOPF1-Fahrzeuge von Mitte 1989 bis Mitte 1993 produziert. Die optische Hauptänderung zum MOPF0 ist eindeutig die Einführung der Sacco-Bretter. Ebenfalls wurde eine erste Ausstattungslinie „Sportline“ eingeführt. Die Ausstattungslinien waren später bei Mercedes Normalität und es wurde nicht mehr jede Sonderausstattung einzeln vom Käufer ausgewählt.
Die Sportline Ausstattung enthielt ein strafferes und tieferes Fahrwerk, die Karo-Innenausstattung/Sportline-Leder und eine Plakette am Kotflügel.
Fahrwerk
Nicht nur bei den Sportline Fahrzeugen wurde das Fahrwerk straffer konstruiert, sondern auch bei allen anderen Fahrzeugen. Zusätzlich wurde nun eine Langversion (V124) also Limousine eingeführt. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Firma „Binz“ in Lorch gefertigt und konnte mit dem 250D und 260E Triebwerk bestellt werden.
Karosserie
Die Sacco-Bretter, bzw. Seitenbeplankungen sind eindeutig das Hauptmerkmal dieser Modellpflege. Diese sind in einer Akzent-Farbe ausgeführt. Lediglich bei Taxen und Einsatzfahrzeugen wurde nicht konsequent eine Akzentfarbe eingesetzt, sondern meist war das gesamte Fahrzeug in der Hauptfarbe lackiert. Ebenfalls waren die Front- und Heckstoßstange nun in der Akzentfarbe lackiert. Bei MOPF0 Fahrzeugen waren diese lediglich grau. Die Prallleisten sind hingegen grau geblieben und nicht lackiert, was bei MOPF2 Fahrzeugen wiederum anders ist.
Die bemängelte „Chromelosigkeit“ der MOPF0 Fahrzeuge wurde nun üppig korrigiert. Es gab nun wieder Chromleisten unter den Scheinwerfern auf der Stoßstange und kleine zierliche Leisten auf den Sacco-Brettern. Die Heckstoßstange wird ebenfalls mit einer durchgängigen Chrom-Leiste ausgestattet, so auch die Türgriffe. Ganz selten findet man Coupes, die noch in der MOPF0 Zeit produziert worden sind. Diese haben bereits Sacco-Bretter allerdings noch keine Chrom Leisten auf diesen montiert.
Die Dachleisten, bzw. Fensterrahmen sind nun nicht mehr schwarz, sondern eloxiert. Leider läuft dies gerne an und sieht dann nicht mehr so hübsch aus.
Die Außenspiegelgehäuse sind nun bis auf das „Gummidreieck“ in Wagenfarbe lackiert.
Das Innenleben der Streuscheibe im Scheinwerfer ist nun nicht mehr grau, sondern matt silber lackiert, was dem Fahrzeug ein helleres „Gesicht“ gibt. Lediglich der 500 E hatte Streuscheiben, die diesen Rahmen sogar verchromt hatten. Dies macht den Scheinwerfer optisch deutlich strahlender und diese Streuscheiben sind sehr begehrt, da sie schon länger nicht mehr lieferbar sind. Die Streuscheiben sind allerdings beim 500er nicht mit Nebellicht, sondern mit Fernlicht bestückt. Dies bedeutet, dass die Linsenschnitte der Streuscheibe nicht zu den normalen Nebel-Reflektoren passen.
Einige Zeit lang wurden auch Cabrios mit dem Chrom-Inlay der Streuscheiben ausgerüstet, obwohl diese dort normales Nebellicht verbaut haben. Diese Streuscheiben sind noch seltener und begehrter, da sie zu den nicht-500ern auch passen.
Der Scheibenwischerdeckel ist nun nicht mehr aus Blech, sondern aus Plastik. Dies ist ein wenig wartungsfreundlicher, leider bleicht dies jedoch gerne aus und ist schwierig wieder instand zu setzen.
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Innenraum
Im Innenraum wurde ebenfalls viel verändert. Die Sitze haben ein komplett neues Innenleben erhalten und sind nun weitaus komfortabler gestaltet. Es ist ebenfalls eine verstärkte Ausführung für Taxen hinzu gekommen. Die Polsterung wurde auch neu gestaltet. Die Sitze haben nun zusätzliche Querstreifen erhalten und sehen zeitloser aus. Hinzu kam ebenfalls die sogenannte „Karo-Ausstattung“, welche häufig mit den „Sportline“ Fahrzeugen einher ging.
Die Holzausführungen wurden ebenfalls aufgewertet. Zusätzlich hinzugekommen ist Holz als Querleiste am Armaturenbrett unterm Tacho und am Handschuhfach, des Weiteren sind in den Türen nun Holzbrettchen vorhanden. Der Griff des Aschenbechers wurde leicht angepasst.
Motoren
Die Diesel Motoren wurden auf Schrägeinspritzung umgestellt, was bei Betrieb in hohen Lagen einen besseren Wirkungsgrad erzielen sollte. Ebenfalls wurde die Leistung leicht gesteigert. Im Verlauf der MOPF1 Zeit kam ebenfalls eine optionale Abgasrückführung zum Einsatz, welche aber aufgrund häufiger Zusetzung durch Ruß gerne von Kennern stillgelegt wird, da die Abgaswerte auch ohne diese im Norm-Bereich sind.
Bei den Benzinern kam die V8 Motoren 400E und 500E hinzu. Der 500E wurde bei Porsche gefertigt. Der 300E wurde nun als 24 Ventiler aus dem SL übernommen und konnte in allen Karosserie-Varianten (bis auf Langversionen) bestellt werden. Später in der Modellpflege wurden alle Benzin-Motoren auf Vierventil-Technik umgestellt. Der 230E, der 260E, der 300E und der 300E 24 wurden eingestellt. Dafür kamen mit jeweils 4 Ventilen pro Zylinder der 220E, der 280E und der 320E auf den Markt.