MOPF0 (1984-1989)

Beim W124 wurde die 1. Serie – oder die MOPF0-Fahrzeuge von November 1984 bis September 1989 produziert. Im Vergleich zum Vorgänger, dem W123, wurde vom Käuferklientel angemerkt, dass der W124 von keinerlei Chrom-Applikationen bis auf den Kühlergrill geziert wird. Der W123 war mit Chrom-Stoßstangen, Fensterrahmen, Zierleisten und Außenspiegelkappen bestückt.

Karosserie

Die „Chromlosigkeit“ ist eines der Hauptmerkmale der MOPF0-Fahrzeuge. Hier erkannten die Designer bei Mercedes-Benz wohl den Trend zum Understatement. Den Käufern gefiel dies jedoch nicht sonderlich und so wurde der W124 in der ersten Modellpflege wieder mit mehreren Chrom-Applikationen ausgestattet.

Ein weiteres Hauptmerkmal dieser Fahrzeuge sind die fehlenden Seitenbeplankungen. In ästhetischen Fragen, sind die Sacco-Bretter in jedem Fall beliebter. Jedoch lässt sich bei MOPF0-Fahrzeugen entstehender Rost wesentlich früher erkennen. Vor allem an den Schwellerspitzen und an den Wagenheberaufnahmen kommt dies zum Tragen. Ein rostiger MOPF0 sieht somit schnell ungepflegter aus, als ein MOPF1 oder MOPF2-Fahrzeug in ähnlichem Zustand. Bei diesem kann der Rost aufgrund der Sacco-Bretter im Verborgenen wüten und der Besitzer wird diesen häufig selbst noch nicht einmal entdeckt haben. Im Allgemeinen sind die MOPF0-Fahrzeuge rostunanfälliger, da die Verarbeitung und die Rostvorsorge mit der Bauzeit des W124 kontinuierlich abgenommen hat. Gerade MOPF2-Fahrzeuge mit Wasserlack leiden gerne an Rostproblemen.

Erwähnenswert sind auch die Stoßstangen. Diese wurden unlackiert dunkelgrau belassen und bleichen bei Fahrzeugen, die nicht in einer Garage oder im Schatten stehen, gerne aus.

Ein Merkmal, welches nur von wenigen bemerkt wird, sind die Plastikrahmen in den Scheinwerfergläsern. Dieses sind ebenfalls unlackiert. Ab und an sieht man auch ein MOPF1-Fahrzeug mit MOPF0-Streuscheiben herumfahren. Gerne auch nur einseitig. Dieses Phänomen entsteht durch Auffahrunfälle. Als Unfallverursacher fährt man beim Vordermann auf. Dieser bekommt die Reparatur von der Haftpflicht-Versicherung bezahlt. Der Verursacher mit seinem Frontschaden geht dabei ohne Vollkasko-Versicherung leer aus und versucht das Fahrzeug natürlich möglichst günstig wieder herzurichten. Hierbei werden auch gerne Gebrauchtteile genutzt. Dabei kann es passieren, dass der Fahrzeugbesitzer aus Unwissenheit MOPF0-Streuscheiben an sein MOPF1-Fahrzeug baut.

Wahrscheinlich ebenfalls dem Understatement geschuldet, sind die grauen unlackierten Fensterrahmen und die Zierleiste auf dem Dach.

Bei den Außenspiegeln sieht es nicht anders aus. Diese sind ebenfalls , unabhängig von der Wagenfarbe, in dunklem grau gehalten.

Den geänderten Deckel des Scheibenwischergestänges erkennt man nur bei ganz genauem Hinsehen. Der Deckel eines MOPF0-Scheibenwischers ist wesentlich haltbarer, weil er noch aus massivem Blech besteht. Dafür ist es allerdings auch aufwendiger, diesen in seine Einzelteile zu zerlegen.

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W124 MOPF0
fünf Merkmale: keine Seitenbeplankung, unlackierte Stoßstange, unlackierte Rahmen der Streuscheiben, graue Fensterrahmen und unlackierte Spiegelkappen

Innenraum

Ein Hauptgrund für viele W124-Fahrer, kein MOPF0-Fahrzeug zu fahren, sind die schlechten Sitze. Dieses Problem wurde im Prinzip vom W201 übernommen. Der W201 hatte vor der Modellpflege ebenfalls schlechte Sitze. Diese waren schnell durchgesessen und waren für längere Fahrten nicht sehr gut geeignet. MOPF0 Sitzpolster erkennt man an dem streifigen Muster in Längsausrichtung.

Ebenfalls war der Innenraum nur sehr dezent mit Holzapplikationen geschmückt. Hier kann ebenfalls auf den W123 zurückgeblickt werden. Dieser hatte zum Ende der Produktion eine sehr großzügige Holzausstattung erhalten. Beim W124 MOPF0 war es lediglich das Brettchen um die Klimasteuerung und den Wählhebel in der Mittelkonsole.

Die Ausstattung umfasste alle Stoffvariationen: normaler Stoff, Velours, MB-Tex (Kunstleder) und Vollleder.

Motoren

Anfangs lief der W124 mit drei verschiedenen Diesel- und vier Benzinmotoren vom Band. Hierzu zählten die Diesel 200D, 250D, 300D und die Benziner 200 (Vergaser), 230E, 260E und 300E. Im Dezember 1985 wurde das T-Model mit den Motoren 200T, 230TE und 300TE eingeführt.