Einbau Standheizung
Ich gehöre zu den Menschen, die versuchen, aufkommende Probleme immer bestmöglich abzufangen. Es kann dabei auch vorkommen, dass ich mich zu sehr in Themen verzettle und es lange dauert, bis eine Entscheidung getroffen wird. In diesem Fall war es nicht so. Auch wenn es um einen „Sommer-Trip“ ging, war mir klar, dass es kalt werden kann. Somit war eine Standheizung absolut nötig. Ich musste schließlich schon draußen duschen, dann sollte es zumindest im Auto warm sein.
An die Arbeit
Die Heizung war da, es war Mitte April, somit noch ein paar Wochen Zeit. Hilfe aus Hannover war organisiert (Danke Jens und Niels). Nach einem feuchtfröhlichem Freitagabend sollte es Samstag morgen losgehen. Ob es an dem Kater oder an dem Wetter lag, war nicht bekannt. Jedenfalls ging es uns allen nach dem Aufstehen nicht sonderlich gut. Ein Blick aus dem Fenster zeigte auch nichts launesteigerndes:
Mit Schnee hatten wir nun wirklich nicht gerechnet.. aber gut.. was solls. Liegen geblieben ist er zumindest nicht, also ging es los. Ursprünglich wollte ich die Heizung und den Dieseltank hinter den Fahrersitz bauen und den Auspuff am Unterboden lang führen. Dieser Plan wurde schnell als „unrealisierbar“ abgetan, da der Wagen dafür einfach zu tief gebaut ist. Des Weiteren hatte ich auch Bedenken wegen des Teppichs. Der neue Plan war, die Heizung in die Reserverad-Mulde hinten links zu bauen. Dort befand sich bisher die Gasflasche, die man aber auch waagerecht transportieren kann.
Also ging es an die Arbeit: Zuerst Bett ausbauen, Heizung auspacken und Bestand prüfen und die Einbauanleitung studieren. Ich hatte beim Einkauf versucht, an alles zu denken, somit auch schon Luftschläuche, Schellen, Ausblasöffnungen und alles gekauft. Von der Arbeit hab ich sogar einen Bohrkopf mitgenommen, damit wir zwei ausreichend große Öffnungen in den Unterboden schneiden können. Dies erwies sich als sehr hilfreich.
Gutes Vorankommen
Als gutes Team gingen wir gleichzeitig verschiedene Aufgaben an:
- Tank hinterm Fahrersitz einbauen
- Dieselpumpe, Dieselschlauch und Steuerkabel von vorne nach hinten verlegen
- Heizung einbauen
Einbau Tank
Der Tank war schnell eingebaut, diverse Löcher von alten Schrauben und Befestigungen gab es dort schon, es wurde aus zwei Alu-Blechen ein Halter gebaut, der Tank wurde mit einem Gurt daran befestigt. Seitlich davon kam der neue Feuerlöscher hin.
Leitungen und Kabel
Das Verlegen der Dieselleitung und der Pumpe war da schon ein wenig komplizierter. Leider haben die gekauften Leitungen nicht gepasst und waren zu lasch montiert, somit lief Diesel raus und die Heizung ist nicht gestartet. Mit einer neuen Leitung konnte das Problem zum Glück behoben werden. Die Halterung der Pumpe musste improvisiert werden. Auch dies lies sich jedoch lösen. Die Pumpe ist übrigens leider etwas nervig im Betrieb, da es ein dauerhaftes „Tick, tick, tick“ Geräusch gibt. Normalerweise wird die Heizung schließlich außerhalb des Fahrzeugs am Unterboden montiert. Beim Krankenwagen ist dies jedoch leider nicht möglich..naja..besser laut, als kalt.
Standheizung
Für die Heizung wurde direkt ein Winkelblech mit den richtigen Ausschnitten mitgeliefert. Dies erwies sich als sehr sinnvoll. Die Heizung wurde nicht direkt am Fahrzeugboden montiert, da dieser nicht waagerecht und eben ist. Somit wurde das Winkelblech an die Traverse geschraubt und die Heizung darauf. Somit sind es ca. 10cm bis zur Außenhaut. Dort werden Auspuff und Ansaugschlauch nach Außen geführt.
Die Montage war sehr fummelig und ich hätte mir ein paar Sachen anders gewünscht. Dies war jedoch nicht möglich. Trotzdem konnte ein guter Kompromiss gefunden werden.
Auspuff
Nachdem die Heizung nun endlich lief (es war nun auch schon Sonntag), ging es noch darum, den Auspuff und die Frischluft-Versorgung zu verlegen. Dies gestaltete sich als nicht so einfach, da der Auspuff des Fahrzeugs doch immer irgendwie im Weg war. Kurzerhand haben wir diesen abgebaut und dabei auch gleich festgestellt, dass es unverantwortlich wäre, diesen wieder zu montieren. Somit wurde ein neuer bestellt. Bei der Aktion kam uns sogleich das Hitzeschutzblech entgegen..nun wusste ich endlich, was dort immer so geklappert hatte.
Der Ansaugschlauch der Standheizung wurde gekürzt, den Schalldämpfer mussten wir leider am Ende doch abschneiden, somit ist es auch außerhalb des Autos ein wenig lauter. Der Schlauch lies sich jedoch nicht zuverlässig verlegen. Den Auspuff konnten wir jedoch zwischen Stoßstange und Endtopf des Autos verlegen. Dabei musste man aufpassen, dass kein Bauteil zu heiß wird, welches nicht unbedingt schmelzen sollte.
Die Heizung lief, der Auspuff war montiert, soweit war alles getan. Es war Sonntagabend. Mit meiner Mutter und Dieter ging es dann noch zum wohlverdienten Spargelessen. Danach mussten Jens und Niels leider wieder abreisen. Die Verkleidungs- und Zusammenbauarbeiten habe ich somit im Laufe der nächsten Woche alleine durchgeführt. Ebenfalls musste der neue Fahrzeug-Endtopf noch montiert werden – und zwar so, dass nichts klappert – egal, welches Aggregat gerade läuft.
neuer Endtopf
Der neue Endtopf wurde zügig geliefert und mit weiblicher Hilfe war dieser auch schnell montiert. Vorher habe ich natürlich das Hitzeschutzblech wieder montiert. Der „Entklapperungs-Prozess“ ging auch schnell von statten. Es musste lediglich eine Schelle des Auspuff-Schlauchs versetzt werden.
Restarbeiten
Folgende Arbeiten mussten nun noch erledigt werden:
- Blende für den Luftauslass
- Abdeckung Heizung
- Halterung Gasflasche
- Steuereinheit Heizung
- Einbau des Bettes
Blende für die Luft
Die Blenden rechts und links des Bettes gab es ja schon (mehr dazu hier). In die linke Blende kam nun noch ein Ausschnitt rein und dort wurde die Luftdusche angebaut. Diese ist variabel verdrehbar, was jedoch in der Praxis absolut irrelevant ist, da man dort sowieso nie hingreift.
Eine weitere Blende war nötig, damit die Heizung auch Luft zum Erwärmen ansaugen kann. Hierfür soll keine Außenluft benutzt werden, da diese ja meist kalt ist. Ansonsten würde man die Heizung ja nicht benutzen. Der Ansaugschlauch hierfür war einfach neben dem Bett über dem Radkasten verlegt. Damit dort genügend Luft hinkommt, wurden kurzerhand in die Seitenwand des Grillfachs ein paar Löcher gebohrt. Da gibt es sicher bessere handwerkliche Meisterleistungen, die ich vollbracht habe – aber egal. Sieht man eh nie.
Abdeckung Standheizung
Viele Gedanken habe ich mir über die Abdeckung der Heizung gemacht. Dass das Geraffel unterm Bett über dem Radkasten immer sichtbar war, hat mich eh gestört. Die Gasflasche hat bei bestimmten Fahrbewegungen auch geklappert. Beides wollte ich nicht mehr. Aber ich war mir auch nicht ganz sicher, ob es sinnvoll ist, die Gasflasche liegend über der Heizung zu transportieren. Offiziell ist es aber nicht verboten, die Gasflaschen liegend zu transportieren, betreiben sollte man sie so natürlich nicht, aber das ist auch nie der Plan gewesen.
Somit wurde eine Blende über der Heizung angefertigt, die stabil genug für die Gasflasche ist. Gleichzeitig wurde auch eine Isolierung für die Temperatur und die Lautstärke verbaut. Dazu wurde alubeschichtete Isolierung von Unten auf die Siebdruckplatte geschraubt. Aufgrund der kleinen Ecken und der Heizungshalterung war das alles ein wenig fummelig.
Halterung Gasflasche
Die Gasflasche soll natürlich nicht hin und herrollen oder wackeln oder irgendwelche Geräusche machen. Aber es sollte auch nicht zu nervig sein, diese ein- und auszuladen. Somit kam ein Spanngurt zum Einsatz. Es wurden einfach Öffnungen im Holz geschaffen, der Gurt wurde durchgeführt und festgezogen, somit ist die Gasflasche fixiert. Nach hinten und vorne kann sie sich nicht bewegen, da die Länge exakt in die Öffnung passt.
Steuereinheit Standheizung
Natürlich sollte man die Heizung auch komfortabel aus dem Bett bedienen können. Da ich jedoch blinkende Lämpchen nachts überhaupt nicht mag, sollte sie aus der Schlafposition nicht zu sehen sein. Somit wurde die Einheit in den Schrank eingebaut. Hierfür musste das Kabel von der unteren Seitenabdeckung nach oben geführt werden. Dafür wurde ein Loch in den Schrank gebohrt. Es war sehr fummelig, dies hinzubekommen. Das Ergebnis ist aber absolut zufriedenstellend.
Endlich fertig
Nachdem noch einmal alles getestet und begutachtet wurde, habe ich das Bett wieder eingebaut. Danach wurden alle Dinge wieder zurück an ihren Platz verlastet und somit war alles fertig.
TÜV
Tüv gab es auch noch neu. In dem Zuge wurde noch die linke Spurstange erneuert. In weiser Voraussicht habe ich direkt zwei Spurstangen bestellt, da man diese normalerweise gleichzeitig austauscht. Aber wenn man keine Zeit hat, wirds eben nur eine. Wir haben sie auf die gleiche Länge eingestellt, wie die alte, eingebaut und somit alles gut. Das Spiel im Lenkrad hatte sich allerdings nicht reduziert, was mir komisch vorkam..aber schlechter als vorher war es auch nicht, also bin ich damit losgefahren. Die zweite Spurstange befand sich beim Bordwerkzeug….
Heizungs-Test
Als Test sollte das Benzfest in Neustadt Glewe herhalten. Hier hat Kranki auch seinen ersten Pokal gewonnen:
Bis auf die Lautstärke bin ich absolut begeistert von der Heizung. Es ist in wenigen Minuten angenehm warm im Auto. Und das beste: Nichts wird mehr feucht.
Nun ging es auch noch zum W124 Treffen in Hamburg, welches auch jedes Jahr stattfindet. Danach war die Abfahrt geplant, somit wurde das Fahrzeug bereits reisefertig gemacht.
Weiter gehts im nächsten Teil.
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